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Frag-würdig: Philipp Gilgen (BaZ, 21.3.2001)
Liestal. Eigentlich hätte man an den regionalen Hallen-Schwimmmeisterschaften in Liestal (Bericht Seite 51) auf die Rennen über 50, 100 und 200 Meter Freistil und über 200 Meter Rücken verzichten können. Denn da stieg Philipp Gilgen (24) aus Giebenach auf den Startblock - und somit war der Ausgang klar: Der Olympia-Teilnehmer des Schwimmvereins beider Basel siegte jeweils überlegen. Ab morgen trifft er an den Schweizer Meisterschaften in Oerlikon auf härtere Konkurrenz.
BaZ: Philipp Gilgen, regionale Meisterschaften können für Sie keine Herausforderung darstellen. Wie motivierten Sie sich für diese Wettkämpfe?
Philipp Gilgen: Das kann ich nicht unwidersprochen lassen. So zu denken und die regionalen Meiserschaften auszulassen, ist arrogant. Wenn immer es mein Wettkampfplan zulässt, schwimme ich an den "Regionalen". Eine Woche vor den Schweizer Meisterschaften waren sie für mich ein willkommener Formtest, ich konnte in Liestal das nötige Selbstvertrauen gewinnen. Zudem schwamm ich ja nicht auf Sieg, sondern auf Zeit. Es war keine Pflichtübung.
Jüngere Teilnehmer schauen zu Ihnen auf. Bekommen Sie zu spüren, dass Sie für viele ein Vorbild sind?
Man bekommt es schon ein wenig zu spüren. Mittlerweile kenne ich die meisten und schätze das familiäre Klima an diesem Anlass sehr. Viele Schwimmer sind gute Freunde von mir. Weil ich mich in einer etwas speziellen Situation befinde, achte ich bewusst darauf, wem ich was wie sage. Wenn ich merke, dass ein Jüngerer zu mir hochschaut, versuche ich, ihn positiv zu beeinflussen. Vielleicht leiste ich dadurch einen winzigen Beitrag, damit es einmal einer ebenfalls an Olympische Spiele schafft.
Derzeit ist der Abstand zu Ihnen noch zu gross. Sehen Sie Nachfolger?
Ich habe in Liestal einige gesehen, die vielversprechend geschwommen sind. Zum Beispiel Joseph Gschwind, der als Einziger unserem Verein Titel wegschnappen konnte. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass etliche einen Leistungssprung machten und verschiedene Jüngere die arrivierteren Schwimmer plötzlich überholten. Es tut sich etwas in der regionalen Szene. jg
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