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Karin Haas - aus dem Allschwiler Becken zur EM
Bei den Schwimm-Meisterschaften der Zentralschweiz West in Allschwil blieben
gleich 23 Titel in der Region Basel. 26 Vereine aus fünf Kantonen nahmen
an den Wettkämpfen teil, unter den Teilnehmern waren auch vier bereits
für die Jugend-EM qualifizierte Basler Schwimmer.
Allschwil. Neue Ideen beleben die Szene. Dieser Ansicht waren auch die Verantwortlichen
des Schweizerischen Schwimmverbandes, Nationaltrainer Pierre-André Weber
sowie die Clubtrainer. Sie entschlossen sich, die altgedienten Regionalmeisterschaften
aufzuwerten, indem sich der Region Nordwestschweiz (Basel-Stadt und Basel-Land)
mit Bern, Luzern und Solothurn drei weitere Kantone anschlossen, um die Konkurrenz
zu erweitern und zu verschärfen. Gerade mal acht Vereine hatten im Vorjahr
noch an den Meisterschaften teilgenommen - bei der neuen Auflage am Wochenende
in Allschwil waren es schon 26. Die rund 300 Athletinnen und Athleten, über
viermal mehr als zuletzt, trieben sich eine Woche nach den nationalen Meisterschaften
zu guten Leistungen an.
Karin Haas eine von vier
«Das neue Wettkampfsystem von Swiss Swimming finde ich gut», sagt
auch Karin Haas, die Schwimmerin des SV Allschwil. Dank des grösseren Wettbewerbdruckes
waren diese Meisterschaften für die einst wasserscheue 14-jährige
Progymnasiastin ein wichtiger Test für die «Multinations» in
Zypern in dieser Woche. Mit acht Jahren hat Haas ihren ersten Wettkampf gewonnen,
seither gab es etliche Erfolge, in Allschwil kamen drei weitere Medaillen dazu
- allerdings nicht in ihrer Spezialdisziplin, den 400 m Lagen. Mitte März
qualifizierte sich Karin Haas über die 400 m Lagen souverän für
die Jugend-Europameisterschaften in Linz. An den «Multinations»
nun will sie versuchen, sich auch über die 200-m-Brust-Distanz zu qualifizieren.
«An der EM liegt ein Platz unter den ersten 24 drin, eigentlich aber möchte
ich in den B-Final», definiert sie ihre Ziele. Karin Haas ist nur eine
von vier regionalen Schwimmern, die sich für die Jugend-EM qualifiziert
haben. Die Basler Seraina Prünte, Michel de Carolis und Marco Ferraro sind
ebenfalls dabei - ein Erfolg, den es für die Region Nordwestschweiz noch
nicht gab.
Auch Seraina Prünte kann mit ihren Wettkämpfen in Allschwil zufrieden
sein. Da sie im Vorfeld wegen Krankheit nur wenige Rennen bestreiten konnte,
sind ihre zweiten Plätze über 50 und 100 m Freistil sowie ihre beiden
Siege mit der Staffel als Erfolge zu werten. Marco Ferraro holte Silber über
400 m Freistil, wurde Dritter über 200 m Brust und gewann dreimal mit der
Staffel. Über seine Paradedistanz, die 1500 m Freistil, startete er nicht.
Michel de Carolis fehlte in Allschwil krankheitshalber.
Einmal mehr war Philipp Gilgen das Mass aller Dinge. Über sämtliche
Distanzen, bei denen er startete, gewann er auch. Der Basler Spitzenschwimmer
steckt in den Vorbereitungen für die Kurzbahn-WM in zehn Tagen in Moskau.
Auch seine Teamkollegin Hanna Miluska, die zwar nicht nach Russland, aber im
Sommer an die Europameisterschaften reisen wird, war in Allschwil sehr erfolgreich.
Madörin nicht an der EM
Was Philipp Gilgen bereits erreicht hat, davon träumt Ralph Madörin
(Liestal) im Moment noch. Der 16-Jährige gilt als grösstes Talent
der Region in den Rückendisziplinen. Altershalber kann er dieses Jahr noch
nicht an der Jugend-EM starten. In Allschwil realisierte Madörin über
100 m Rücken, über die er erstmals unter einer Minute schwamm (59,60
Sekunden), und über 50 m Rücken jeweils persönliche Bestleistungen.
Insgesamt heimste der Schüler der Sportklasse Baselland drei Goldmedaillen
ein.
Von sich reden machte einmal mehr Joe Gschwind aus Allschwil. Als «Vielstarter»
- dies, weil er dieses Jahr keinen grossen Anlass mehr vor Augen hat - holte
er sich je dreimal Gold und Silber sowie einmal Bronze. Wie in den vergangenen
Jahren war der Schwimmverein beider Basel in den Staffelkonkurrenzen kaum zu
besiegen. Mit Ausnahme der 4x100 m Freistil der Frauen, wo die Solothurnerinnen
schneller waren, holten die Basler Staffeln sämtliche Titel. Insgesamt
schwang der SVB mit 15 Gold-, acht Silber- und sechs Bronzemedaillen obenauf,
allerdings machten ihm Solothurn (6/2/1), Allschwil (5/6/4), Langenthal (4/1/2)
und Liestal (3/4/2) das Siegen etwas schwerer als im Vorjahr.
Vreni Kümmerli Ringgenberg
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